29. April 2024

Die Zahlen zum Sonntag, 07.01.2024

Ich weiß noch nicht, ob ich daraus eine regelmäßige Rubrik machen werde, aber wer mich kennt, der weiß, dass ich ein ziemlicher Statistik-Freak bin. Es ist zwar schön und gut wenn ich mich nach regelmäßigem und ausgiebigem Training langsam fitter fühle – aber ich muss das auch immer an Zahlen belegt sehen. Ich fange mit der Rubrik einfach mal an und dann sehen wir ja, wo ich landen werde. 😉

Und da ich heute ja quasi meinen Einstand gebe, werfen wir mal nicht nur einen Blick auf die vergangene Woche, sondern machen eher ein „Previously on Fahrradkram“ und schauen, wo ich momentan im Vergleich zu früher™ stehe. Und vermutlich ist es dann auch sinnvoll, ein paar Worte zu den einzelnen Werten und Statistiken zu verlieren, um sie zu erklären.

Guter Schlaf – soooo wichtig

Wer fit in den Tag starten will, sollte für einen möglichst ausgeglichenen Schlaf sorgen. Im Schlaf bekommen wir im Bestfall die Energie zurück, die wir tagsüber verbraucht haben. Meine Fitness-Uhr misst nicht nur meine Schlafenszeit, sondern auch die Schlaf-Qualität. Hier ergeben die Messwerte von Puls, Atmung, Stress, Bewegung und Herzfrequenzvariabilität den sogenannten Sleep-Score. Ein Wert von 100 entspricht dem „perfekten Schlaf“. Geht der Sleep-Score jedoch in den Keller kann man während der Nacht oftmals nicht genug Energie für den kommenden Tag sammeln.

Schauen wir uns mal meinen Sleep-Score im vergangenen Sommer an:

Mein Sleep-Score im Juli/August

Wie man sieht pendelt der Score ziemlich zuverlässig um die Zahl 75. Ich war recht fit und bin immer gut und erholt aus dem Bett gekommen. Und momentan?

Mein Sleep-Score im Dezember/Januar

Diese Kurve ist eine Etage niedriger – und so fühle ich mich auch. Es pendelt mehr so um die 50. Während vor einem halben Jahr nur ein Ausrutscher unter die 50 gegangen ist, wird sie momentan zur Regel. Eine Erklärung dafür finde ich dann in der Jahres-Ansicht:

Sleep-Score Jahresrückblick

Ende September ist meine Schlafqualität rapide in den Keller gegangen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich meinen letzten Zyklus Immuntherapie bekommen. Danach ging es steil bergab. Was für diese These spricht: der vorige Zyklus fand Ende Mai/Anfang Juni statt. Auch hier findet sich ein weiterer auffälliger Einbruch in der Kurve.

(Witzig: diese Zusammenhänge erkenne ich gerade in diesem Moment, in dem ich diesen Artikel schreibe…) .

Am Puls der Zeit

(Leute, es geht echt verrückt weiter, denn auch hier erkenne ich gerade Zusammenhänge, die ich vorher nicht gesehen habe. Spannend, spannend.)

Der Ruhepuls ist bei einem gesunden Menschen ein ganz, ganz grober Anhaltspunkt, wie es um die allgemeine Verfassung bestellt ist. Je aktiver eine Person ist, je mehr Ausdauersport sie vielleicht auch betreibt, umso niedriger ist der Ruhepuls. Einfach gesagt: ein kräftiges Herz, das dauerhafte Belastung wie etwa durch Laufen oder Radfahren gewöhnt ist, kann mit einem Schlag mehr Blut transportieren. (Okay, das ist jetzt schon seeeeeeehr einfach gesagt…).

Hier schaue ich mir einfach mal die Jahreswerte an und stelle fest, dass es auch hier zu den Zeiten meiner Immuntherapien sehr auffällige Veränderungen gab:

Hier sieht man Ende Mai und Ende September das Gegenteil von der Schlaf-Kurve: hier geht es auf einmal rapide bergauf! Und was noch interessanterweise hinzu kommt: die Monate Mai und September waren meine aktivsten in dem Jahr mit 1.003 km und 754 km. Das erklärt auch gut, warum im Mai und September der Ruhepuls zuerst so nach unten ging. Durch das stete Training war das Herz so gut trainiert, dass sich der Ruhepuls stark reduziert hat. Anfang Dezember erreicht der Puls dann erneut ein ziemlich hohes Niveau, vermutlich durch die Belastung mit Corona.

Wie man sich halt die Zeit so vertreibt…

Zuletzt noch ein kleiner Blick auf die Zeit, die ich im vergangenen Jahr mit Sport verbracht habe. Eigentlich kann ich darauf schon stolz sein, denn laut Strava gehöre ich mit über 400 Stunden sportlicher Betätigung zu den 2% der aktivsten Sportlern auf einer Plattform, auf der sich inzwischen immerhin rund 100 Millionen Aktive tummeln.

Ein klein wenig stolz darf man schon sein. 😉

Dann schauen wir uns doch mal an, wie genau ich diese 400 Stunden verbracht habe:

So sieht es also aus. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass Rot überwiegt und damit anzeigt, dass Radfahren für mich weiterhin die Sportart der Wahl ist. Der hohe Wert im Gehen bei Oktober und November lässt sich mich unserem Urlaub auf Kreta erklären. Da waren wir viel in diversen Schluchten unterwegs.

Besonders auffällig ist natürlich im Februar 2023 der Balken in Lila. Unter „Sonstige“ finden sich hier die diversen Sporteinheiten, die ich während der Reha gemacht habe, Qigong zum Beispiel. (Okay, ich lasse mit mir darüber diskutieren ob das eher Sport oder eher Entspannung ist…)

Ein wenig traurig bin ich ja über die schwarzen Balken. Das ist mein Krafttraining im Fitness-Studio, das in der zweiten Jahreshälfte und vor allem mit Beginn der letzten Immuntherapie ganz schön nachgelassen hat. Irgendwie bin ich da nie wieder richtig rein gekommen, hatte Ausreden oder tatsächliche körperliche Beschwerden, die mich lieber auf der Couch liegen ließen als die Gewichte zu stemmen.

Na, und am auffälligsten ist natürlich der Monat Dezember, auch bekannt als „Corona-Knick“. Im Januar sehe ich noch ein wenig Luft nach oben, aber wenn ich mir anschaue wie schwach ich momentan immer noch bin. Eigentlich hätte ich heute ja gar nichts machen dürfen, aber die Luft war heute so schön und es lag auch ein wenig Schnee, so dass ich zumindest gut zwei Stunden spaziert bin. Wer rastet, der rostet.

4 Gedanken zu “Die Zahlen zum Sonntag, 07.01.2024

  1. Sehr spannend! Gerade die Betrachtung von Schlaf und Puls. Mein Sleep-Score ist viel zu häufig um die 50. Fast schon regelmäßig. Nur wenn ich wirklich gute Phasen habe, komme ich mal auf 70-75, was für mich schon richtig gut ist. Mein Ruhepuls ist momentan auch etwas höher (so 54), im Sommer bin ich dann gerne auch mal bei 48-50. Die Betrachtungen sollte ich wohl mal in meinen Jahresrückblick mit einbeziehen. Nächstes Jahr dann. 🙂

    1. Ich fand das heute echt super spannend, diesen Zusammenhang zu finden. Zu oft korreliert ein niedriger Body-Battery-Wert einfach zu gut mit meiner gefühlten Matschigkeit, als dass ich diese Werte nicht bis zu einem gewissen Punkt ernst nehmen würde. Schon alles sehr spannend. Nur die HFV-Werte weiß ich immer nicht so recht einzuordnen.

      1. Bei mir ist die HFV auch ein großer Faktor. Gerade wenn ich schlecht geschlafen habe und spät abends noch Alkohol getrunken oder recht viel fettig und süß gegessen habe, sehe ich es gut an einer viel zu niedrigen HFV.

        1. Ich weiß gar nicht mal welche Werte denn gut sind. Klar, ab und an merke ich auch, dass durch zu langes Wachbleiben oder zu intensives Training die Werte mal vom Normalbereich abweichen, aber inwieweit Normalbereich eigentlich „normal“ ist, erschließt sich mir nicht wirklich.

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