28. April 2024

Neues Jahr, neues Glück?!

Ich gebe dem Projekt „Trainingstagebuch“ doch noch mal einen Versuch. Und wenn es irgendwann für mich mal interessant ist, nachzulesen wie ich mich abgerackert habe. Mit gutem Beispiel geht ja der Bullion voran, der jeden Lauf kurz und gut dokumentiert. Mein Vorbild. 😉

What happened so far?

Tjoa, eigentlich nicht so wirklich viel, denn ich kuriere anscheinend immer noch an meiner Corona-Infektion von vor fünf Wochen herum. So richtig auf dem Damm bin ich immer noch nicht. Wobei: wenn ich mir so die Werte meiner Garmin anschaue, dann habe ich vor allem seit Ende September viel körperlich abgebaut, das bis jetzt noch nicht wieder da ist. Seinerzeit habe ich gerade meine letzte Immuntherapie bekommen. Mein Arzt hat mir bestätigt, dass die Nebenwirkungen mit jedem Zyklus zunehmen können. Sieht wohl so aus. Meine Fitness bei Strava gibt zumindest ein ziemlich kümmerliches Bild ab:

Auch hier kann man sehen, dass es ab Oktober steil bergab ging, nachdem ich gerade mal wieder so halbwegs in Fahrt gewesen bin. Ein Fitness-Wert von 27 ist eigentlich nicht diskutabel, aber ich muss mich einfach mit dem guten Gedanken begnügen, dass inzwischen meine Vernunft oft gegen den Bewegungsdrang gewinnt. Zu sehr habe ich die Begriffe „Herzmuskelentzündung“ oder „kollabierende Lunge“ im Hinterkopf. Und so stand schon zu Beginn Dezember fest: das wird kein Sport-Monat für mich. Da wird komplett ausgesetzt. Der letzte Monat mit weniger Rad-Kilometer war der Juni 2021! Aber es hilft ja nichts. Außerdem standen im Dezember so viele andere Dinge an. Erst das traditionelle Weihnachtsfest im Kreise der Schwiegerfamilie im schönen Annaberg, kaum wieder zuhause ging es weiter zum Edersee bei Kassel, um dort mit guten Freunden ganz chillig in das neue Jahr zu kommen. War auch alles schön, aber der Sport als Ausgleich hat gefehlt zu all dem Essen und gepflegt auf der Couch rumlümmeln.

…und wie läuft es mit dem Indoor-Training?

Nun ja, um den Jahreswechsel 22/23 herum bin ich viel mit Rouvy indoor auf meinem Kickr Core unterwegs gewesen. Zwift hat mich nicht so wirklich überzeugt. Auch im echten Leben fahre ich meist lieber für m ich ganz allein durch die Lande, so dass mich die ganzen Community-Features von Zwift nicht wirklich locken konnten.

Auch diese Indoor-Saison hatte ich einen Monat Rouvy gebucht, es dann aber wieder abbestellt. Inzwischen schaue ich auf dem Fernseher, der neben dem Indoor-Rad steht meist Serien, so dass ich eh nur selten auf die App schaue. Also warum dann überhaupt monatlich dafür bezahlen?

Mein kurzer Flirt mit Enduco

Zwischenzeitlich habe ich gedacht, es wäre eine gute Idee mit Enduco zu trainieren. Die App arbeitet mit (dem Modewort) „Künstliche Intelligenz“ und erstellt passgenau einen Trainingsplan für mich. Ist eigentlich ja auch ganz schön, wenn einem die App sagt, an welchen Tagen man wie viel trainieren soll. Zudem kann man auch vorher festlegen, an welchen Tagen man denn Zeit hat für Training. Bei mir ist das nicht so dramatisch: aktuell arbeite ich an vier Tagen die Woche jeweils vier Stunden, da bleibt viel Zeit, die man theoretisch für Trainings verplanen kann. Aber: mit Enduco ist es nicht so einfach, die Tagesform mit einzubeziehen. Zwar gibt es täglich eine grobe Abfrage, wie mein Schlaf war und ob ich Muskelkater habe, aber so richtig holt mich das nicht ab. Vor allem: meine Garmin-Uhr kennt mich ja fast besser als ich mich selbst. Sie erkennt Stress, Schlafqualität, Veränderungen im Ruhepuls usw. und kann mir anhand dieser Werte auch täglich ein angepasstes Training anbieten – oder eben, so wie heute, einen Erholungstag einfordern. Und was bringt mir ein Enduco-Trainingsplan mit einem intensiven 50-Minuten-Training, wenn ich bei tollem Wetter doch lieber eine ausgedehnte, entspannte Radtour machen möchte? Und wie ich meine Besuche im Fitness-Studio eintragen kann, hat sich mir auch nicht erschlossen. Nee, Enduco war nett gedacht, aber ist tatsächlich eher was für Leute, die schon recht professionell trainieren wollen.

Und wie läuft Indoor-Training jetzt? Ohne App?

Joah, momentan wohl tatsächlich erst mal ohne App. Alternativ kann ich mir erst mal ein paar Strecken auf meinen Radcomputer senden und die dann abfahren. Da schaue ich dann eh nicht so oft drauf, so dass ich nicht so von den Serien im Fernsehen abgelenkt werde. Vielleicht gönne ich mir doch noch mal einen Monat Rouvy oder probiere den kostenlosen Neueinsteiger Indievelo aus, nachdem mir das ebenfalls kostenlose MyWhoosh nicht so gefallen hat.

Oder ab an die frische Luft?!

DAS ist natürlich das Allerbeste. Das habe ich gerade gestern wieder gemerkt. Da war ich zum ersten Mal seit Ende Oktober wieder draußen mit dem Rad unterwegs. Und da habe ich fix gemerkt, was ich unbewusst so vermisst habe. Dabei hat es mir das Wetter nicht gerade leicht gemacht: 5°C waren nicht der optimale Einstieg in das Outdoor-Training und den Nieselregen hätte ich auch nicht gebraucht, zumal ich nur ganz entspannt mit stinknormalen ausgemusterten Turnschuhen unterwegs war.

Auch wenn es nicht so aussieht: ich hatte meinen Spaß!

Aber schon die ersten Meter waren eine richtige Wohltat: endlich wieder frischen Wind um die Nase, schöne kalte Luft, die ein wenig erdig riecht. Der Regen hat mich schon schnell nicht mehr gestört, trotzdem habe ich mich ab Kilometer 12 sehr gefreut, dass er auf einmal aufgehört hat. Und natürlich gibt es jedes Mal diesen einen Moment, in dem man merkt: es war gut heute in den Sattel zu steigen. Wann sieht man schon mal unsere Marienburg so zwischen diesigem Bodennebel und grauen Regenwolken?

Nach gut 25 Kilometern war die Tour dann nach etwas mehr als einer Stunde auch schon zuende. Ich bin die ganze Zeit mit ordentlicher Unterstützung auf meinem Pedelec gefahren, um mich ja gut zu schonen. Aber: der Junge musste einfach mal wieder an die frische Luft. Gut getan hat’s. Oder wie ich gestern dachte: Folter für den Körper – Balsam für die Seele.

#BeatYesterday

Dann werfen wir doch mal einen Blick auf die aktuelle Statistik:

Aktuell liege ich gleichauf mit meiner Leistung aus dem Jahr 2021. Das ist aber auch nicht schwer, denn im Januar 2021 war hier alles voller Schnee und Eis. Das erklärt auch die lange Zeit ohne Radtour. Letztes Jahr war ich da schon um einiges weiter. Da hatte ich am 6. Januar bereits 230 Kilometer auf dem Tacho. Nun denn, ich lasse es weiter langsam angehen und halte mich streng an die Anweisungen meiner Fitness-Uhr. Wenn die nun mal Regeneration empfiehlt, obwohl ich nur eine entspannte kurze Runde mit dem Pedelec bei fast voller Unterstützung gedreht habe, dann ist das so. Ansonsten sitzt mir hier nicht nur meine liebe Frau im Nacken, sondern eine ebenso liebe befreundete Krankenschwester, die mich eindringlich davor warnt, zu schnell zu viel zu trainineren. Liebe Grüße an der Stelle nach Frankfurt. 😉

2 Gedanken zu “Neues Jahr, neues Glück?!

  1. OMG! Ich als großes Vorbild. Das rahme ich mir ein! 😉

    Die KI-Trainingsvorschläge klingen ganz interessant. Ich jedoch ignoriere selbst meist die Garmin-Vorschläge, da ich zeitlich recht eingespannt bin und dann halt auch mal mit einer Body-Batterie von 28 nach einer Nacht mit Sleep-Score unter 50 eine Runde laufen. Oder ich muss halt einmal verzichten, wenn ich komplett eingespannt bin.

    Schön auf jeden Fall zu sehen, dass du wieder draußen unterwegs sein kannst! 🙂

    1. Ich überlege auch immer mehr, ob ich nicht auch ein wenig trainiere wenn mir die Garmin eigentlich davon abrät. Auf der anderen Seite will ich es echt nicht übertreiben, nähen ich von einer Krankenschwester so ernste Ansagen bekommen habe bzw. zu schneller Wiederaufnahme des Trainings.

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