John Lennon wird folgendes Zitat zugeschrieben:
Leben ist das, was dir passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.
John Lennon
Recht hat er. Gerade die letzten Jahre hatten sowohl für mich persönlich als auch für uns alle ein paar unschöne Überraschungen parat, die einige unserer Pläne durchkreuzt haben. Deswegen habe ich mir in diesem Jahr für das Thema Sport eigentlich kein festes Ziel gesetzt.
Pläne im Bereich „Sport“
Klar, ich möchte ein paar schöne Radtouren machen. Ich möchte endlich, endlich die Anhängekupplung an mein inzwischen nicht mehr ganz so neues Auto installieren lassen, damit ich unseren Fahrradträger wieder nutzen kann. Damit will ich dann meinen Radius für Radtouren ein wenig erweitern. Der Plan ist (zumindest für den Sommer): das Auto immer schön mit Sonnenstrom volltanken und dann klimaneutral meine Radtouren an anderen Orten beginnen lassen. Zumindest ersteres hat im vergangenen Sommer schon gut funktioniert: nur auf richtigen Langstreckenfahrten musste ich tatsächlich mit dem Auto mal an eine öffentliche Ladesäule. Und ganz selten musste mal bei Schlechtwetterlagen der Wallbox-Strom aus dem öffentlichen Netz genommen werden.
Außerdem schwirrt in meinem Hinterkopf noch etwas unbestimmt der Wunsch nach einem neuen Fahrrad herum. Mein Pedelec habe ich inzwischen gut sechs Jahre, von meinem Gravel-Bike gar nicht zu sprechen (>10 Jahre). Momentan gefällt mir das Falter U8.0 ziemlich gut. Es soll wieder ein Rad ohne Motor, aber auch mit Riemenantrieb werden. Wenn es dann noch – so wie das Falter – eine 11-Gang-Nabenschaltung haben soll, befindet man sich fast auf der Suche nach dem Bernsteinzimmer. Trekkingräder mit Riemenantrieb und 11-Gang-Schaltung sind so selten wie der Heilige Gral.
Abgesehen vom Radfahren möchte ich auch wieder regelmäßiger ins Fitness-Studio tun, um so auch die restlichen Muskeln weiterhin halbwegs auf Trab zu halten. Der Anfang wurde am vergangenen Donnerstag gemacht – den Muskelkater habe ich bis Sonntag gespürt…
Pläne im Bereich Ernährung
Was mir nach meiner Corona-Infektion mutmaßlich als Nebenwirkung aufgefallen ist: ich kann auf einmal fressen wie ein Scheunendrescher. Nicht, dass ich nicht schon normalerweise einen guten Appetit hätte; aber in den letzten Wochen stellte sich nur wirklich selten ein Sättigungsgefühl ein. Das muss sich wieder ändern. Auch auf dieser Ebene will ich wieder mehr Kontakt zu meinem Körper haben. Und um diesen guten Vorsätzen eine kleine Initialzündung zu verpassen, werden meine Frau und ich am kommenden Sonntag zu einem Mental Coach gehen, der einem den Japp auf Süßes per Hypnose austreiben möchte. Eine Freundin von uns berichtete von einer Bekannten, die Hypnose gegenüber sehr skeptisch ist – bei der sie dann aber wohl sehr gut angeschlagen hat und die Lust auf Zucker komplett gezähmt hat. Meine Einstellung ist ähnlich: grundsätzlich erhoffe ich mir davon erst mal nichts und gehe da unvoreingenommen rein. Die Teilnahmegebühr ist schon okay und selbst bei Nicht-Erfolg gut verschmerzbar. Grundsätzlich soll eine Hypnose vor allem dann helfen, wenn man von dem Sinn und Zweck überzeugt ist. Wer mit der Einstellung kommt: „Mein Arzt sagt, ich muss abnehmen“, wird keinen Erfolg haben. Aber da ich selbst weiß, wie viel leistungsfähiger, aufgeweckter und konzentrierter ich bei gesunder Ernährung bin, rennt man bei mir offene Türen ein.
Doch schon jetzt habe ich – gerade an diesem Wochenende – etwas Schwung in unseren Essensplan gebracht. Einfach dadurch, dass es jetzt tatsächlich einen Essensplan gibt. Aber von vorne: seit Corona haben wir es uns angewöhnt, dass wir unsere Wocheneinkäufe bei REWE zur Abholung bestellen. Das hat verschiedene Vorteile. Zum einen war es natürlich gerade zu Hochzeiten von Corona praktisch, dass man nicht durch den ganzen Markt rennen musste, sondern an einem Counter gleich am Eingang eine schon fertig gepackte Multi-Kiste abholen konnte. Bei der Auswahl der Produkte, die wir online bestellt haben, schauten wir natürlich immer zuerst auch bei den Sachen, die gerade im Angebot waren. So haben wir, gerade was Produkte für den Frühstückstisch angeht, einiges Neues kennengelernt, einfach weil es gerade im Angebot war. Das haben wir bis heute nicht zuletzt deswegen beibehalten, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass in unserer Kiste nicht das Gemüse gelandet ist, das weg muss. Lief und läuft immer einwandfrei.
Im Lauf der Zeit habe ich aus diversen Quellen zig Rezepte zusammengesammelt, die darauf warten, nachgekocht zu werden. Aktuell kaufen wir oft viel Gemüse ein und dann kommt in den Wok (oder die Pfanne) das, was noch da ist. Impro-Cooking quasi.
Jetzt habe ich mir im Google Kalender einen eigenen Kalender für Essenspläne erstellt. An jedem Tag findet sich jetzt ein Eintrag, in dessen Beschreibung sich entweder der Link zum Rezept oder ein Screenshot des Rezeptes findet. Für drei Wochen ist das Abendessen jetzt schon mal geplant.
Und wenn es daran geht die Einkäufe zu planen, muss ich zumindest für das Abendessen einfach nur die Rezepte aufrufen und abgleichen, was wir noch da haben und was gekauft werden muss. Anschließend kann man die einzelnen Gerichte noch so hinschieben, dass man beispielsweise das Gericht mit Hackfleisch nicht erst sechs Tage nach dem Einkauf einplant. Gerade Möhren sind bei uns immer so ein Thema: oft wird eine große Menge gekauft und die Hälfte wird nicht genutzt. Oben kann man sehen, dass ich in der Woche zwei Gerichte mit Möhren habe.
Außerdem kann man bei den einzelnen Terminen noch weitere Infos für die Essens-Planung hinterlegen. Beispiel: meine Frau hat am Mittwoch einen langen Tag und braucht einen Snack für die Mittagspause. Am Vortag gibt es ein Gericht mit Reis. Hier habe ich einfach den Hinweis vermerkt „Mehr Reis kochen für Michi morgen“, so dass man neben dem Hauptgericht noch eine kleine Mahlzeit für die Tupperdose zubereiten kann. Oder man macht sich noch eigene Bemerkungen, wenn das jeweilige Rezept einem noch nicht so 100%ig schmeckt. Dann einfach im Termin einen Vermerk machen wie etwa „Reicht auch eine halbe Dose Kokosmilch“. Denn das Gute: die Termine lassen sich ja wenn sie vergangen sind wieder in die Zukunft verschieben. So kann ich ganz einfach bewährte Rezepte immer wieder auf den Essensplan setzen.
Klingt doch gut, oder? Momentan habe ich wieder voll Lust auf Kochen und grundsätzlich auch genug Zeit das täglich zu machen.
…oder mal Meal Prep ausprobieren?
Spätestens im Sommer werde ich aber – wenn nichts dazwischen kommt – wieder viel Zeit auf dem Rad verbringen. Ob ich da dann immer noch Lust habe, abends zu kochen, sei mal dahin gestellt. Da wird dann vielleicht das Thema „Meal Prep“ ein wenig interessanter: ein Mal mit großem Aufriss das Essen für die folgenden Tage vorbereiten, das dann höchstens nur noch warm gemacht werden muss. Auch da habe ich schon einige Ideen. Beispielsweise Saucen in größeren Mengen vorzukochen und dann portionsweise einzufrieren. Charmant finde ich ja auch immer wieder Kumpir: vom Prinzip her eine große Ofen-Kartoffel, die wahlweise mit diversen Dips versehen und frischem Gemüse und Kräutern bestreut wird. Würde sich vom Aufwand echt gut in den Alltag einpassen: die Dips ebenso wie Saucen in großen Mengen vorbereiten und portionsweise einfrieren. Wenn ich dann von der Radtour komme kochen die Kartoffeln, während ich mich dusche. Und wenn ich in die Küche komme wird der Dip in der Mikrowelle aufgetaut und fix frisches Gemüse und Kräuter zubereitet.
Ich bin vor allem gespannt ob wir das richtig durchziehen und sich dieses Prinzip mit dem Essensplan und dem punktgenauen Bestellen der Lebensmittel so hinhaut…