So langsam habe ich endlich wieder das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Die Ernährung wird besser, der Sport geht wieder leichter von der Hand und einfach alles… Aber fangen wir doch mal von vorne an.
How about the Food?
Seit ein paar Wochen läuft ja mein „Projekt Speiseplan“ – und es läuft einwandfrei. Das Kochen macht immer noch viel Spaß und ist für mich eher meditaitv. Vor allem: es hat sich richtig gut eingespielt. Das Schälen und Schnibbeln geht inzwischen ratzefix und während das Essen vor sich hin köchelt, ist der ordnungsgemäße Zustand der Küche meist auch schon wieder hergestellt, bevor es ans Essen geht. Auch in Sachen Optik mache ich zaghafte Fortschritte:
Besonders erwähnenswert war sicherlich unsere erste Begegnung mit Erbsenprotein-Geschnetzeltem. Ja, ich weiß, klingt schlimm und jeder fragt sich „Müssen sich Veganer sowas ekeliges reintun, nur weil sie kein Fleisch essen wollen?“. Zum einen sind wir nicht wirklich vegan (wobei Fleisch- und Milchzutaten tatsächlich einen immer kleineren Platz in unseren Mahlzeiten einnehmen). Zum anderen: es schmeckt tatsächlich. Zur Vorbereitung werden die Schnetzel 10 Minuten in Brühe gelegt. Anschließend werden sie zumeist in der Pfanne weiter verarbeitet. Und da kann man dann alle möglichen Gewürze drauf werfen – ebenso wie bei Schweine- oder Hähnchen-Geschnetzeltem. Selbst die Konsistenz ist ziemlich cool.
Noch ein Vorteil von der Ernährungsumstellung: es wird günstiger. Ich habe gerade den Einkauf für die kommende Woche geplant. Sonst haben wir da mit all dem Unsinn, den man in sich hinein stopft, immer so knapp an der 100-€-Marke für den Wocheneinkauf gekratzt. Jetzt liegen wir bei gerade mal 30 € und das, obwohl bei mehreren Möglichkeiten immer die Bio-Variante genommen wird. Klar, das liegt auch daran, dass wir in den vergangenen Wochen auch viele von den teueren Basics (z. B. Mandelmus) gekauft haben, aber die reichen dann ja auch mehrere Wochen hin.
Und selbst auf der Waage macht sich endlich etwas bemerkbar. Offiziell wiege ich mich ja eigentlich nur mittwochs, aber gestern habe ich mich klammheimlich mal auf die Waage gestellt und bemerke: die Tendenz gefällt mir.
Heute gab es zum Frühstück für mich zum vorerst letzten Mal Vollkorntoast. Ab morgen gibt es Haferflocken in Joghurt, mit Lein- und Chia-Samen, etwas Honig und allem anderen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Und hier kriege ich nun die meisterhafte Überleitung zum Thema „Sport“.
Denn wenn ich morgens nicht mehr zuhause frühstücke, sondern mir nur noch mein vorbereitetes Frühstück aus dem Kühlschrank schnappen muss, gewinne ich ein wenig Zeit am Morgen, die ich besser nutzen kann. Also habe ich mir vorgenommen ab morgen direkt nach dem Aufstehen eine 5-minütige Yoga-Einheit mit Dehnübungen zu machen. So langsam komme ich dann doch in das Alter, in dem es dem Körper ein wenig schwerer fällt, nach einer langen Pause wieder in Bewegung zu kommen. Ein paar schnelle Dehnübungen sorgen hoffentlich dafür, dass ich wieder besser in den Tag starten kann.
Der Pumper
Um es mal in Medizinersprache zu sagen: „Mein Körper toleriert das intensivere Krafttraining sehr gut.“ Will heißen: ich spüre bei den neu ins Programm genommenen Übungen schon jetzt erste Erfolge. Haben mir bei der Schulterpresse während der Einweisung am Gerät bei 7,5 kg noch die Arme gezittert, hebe ich nun – gerade mal zwei Trainings später – 36mal die 10 kg ohne Probleme. Auch bei den anderen Übungen konnte ich teilweise schon etwas drauflegen oder hatte zumindest das Gefühl, dass ich nach den Einheiten nicht so geschafft war wie sonst. Da bin ich also auf einem guten Weg.
Der Fahrer
Nicht ganz so super läuft es beim Training auf dem Fahrrad. Beim ersten Einsatz hat mir mein neuer Garmin Edge 130 Plus zwar die jeweilige Leistung am Smart-Trainer angezeigt, aber nicht von selbst die Leistung entsprechend der Trainingsstufen eingestellt. Auf dem Display war also zu sehen, dass ich jetzt richtig in die Pedale hauen muss, aber der Tretwiderstand war noch genauso wie zuvor. Ich vermute mal, dass ich den Smart-Trainer falsch mit dem Gerät gekoppelt habe, so dass er zwar den Leistungsmesser ausliest, aber nicht selbst die Steuerung über das Gerät übernimmt.
Das nächste Problem: obwohl ich meine Trainings gemäß dem Trainingsplan absolviere, werden sie nicht als abgeschlossen angezeigt. Das nervt, denn ich bin der Meinung, dass der Trainingsplan für kommende Woche dann entsprechend angepasst wird.
Aber auch das werde ich noch in den Griff bekommen. Heute geht es ja schon weiter mit Intervalltraining. Momentan bin ich also gut dabei.
„Müssen sich Veganer sowas ekeliges reintun, nur weil sie kein Fleisch essen wollen?“ Das fragen sich tatsächlich nur Leute, die sich noch nicht wirklich mit Ernährung oder verschiedenen Gründen für Veganismus auseinandergesetzt haben. Ich verzichte nun auch schon seit 5-6 Jahren komplett auf Fleisch (esse aber noch Milchprodukte) und das nicht, weil mir Fleisch nicht schmeckt oder ich das eklig finde, sondern weil ich das Tierleid nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. In diesem Fall sind Fleischersatzprodukte, die oft gar nicht so anders schmecken, wenn man sie richtig würzt, durchaus willkommen. Eben wie so Erbesnproteingedöns. Gesünder ist es zudem auch noch. Das Schöne ist ja: Inzwischen gibt es schon recht viel und man kann wunderbar experimentieren. Von Milch bin ich inzwischen auch komplett weg und liebe den Protein-Soja-Drink von Alpro. Leckerer und bessere Nährwerte. Nur von Käse komm ich noch nicht los.
Am Käse würde eine komplette Umstellung auf vegan auch bei uns scheitern. 😀