Review zum Zoom F2-BT Field Recorder

Mit dem bisherigen Ton meiner Radtouren war ich nie wirklich zufrieden. Spätestens bei Gegenwind merkt man, welche Nachteile die Kamera-Mikros haben: alles klingt nach Gewittergrollen. Also war es an der Zeit, ein etwas professionelleres Equipment zu kaufen. Es ist ein Zoom F2-BT Field Recorder geworden. Dieser musste sich auf einer ersten Ausfahrt gleich bewähren.

Warum ist es der F2-BT geworden?

Es sollte auf jeden Fall ein Gerät werden, das gut zu transportieren ist und nicht beim Radfahren behindert. Der Zoom F2 ist klein, handlich und verfügt über eine Gürtelklemme. Damit kann ich ihn gut an Hose oder Pulsgurt befestigen und merke ihn bei meinen Touren gar nicht.

Das Gerät kann mit 32 Bit aufnehmen. Dadurch ist der Dynamikumfang der Aufnahmen so groß, dass die Aufnahme auch dann nicht übersteuert, wenn man direkt in das Mikrofon schreit. Das ist schon beachtlich. Heißt im Umkehrschluss nämlich auch: kein Einpegeln nötig. Es müssen keine großen Soundchecks und Testaufnahmen gemacht werden. Einschalten, „REC“ drücken und gut ist.

Außerdem war es mir wichtig, dass ich das Gerät mit normalen Batterien oder Akkus betreiben kann. Im Fall eines Falles sind dann schnell die Batterien ausgetauscht. Nichts wäre schlimmer als auf einer langen Tour zu sein und irgendwann ist der fest verbaute Akku leer.

Die Bluetooth-Variante hätte es eigentlich nicht werden sollen, aber die Version ohne Bluetooth (50,- € günstiger) ist auf lange Sicht nicht in Deutschland verfügbar.

Die Vorteile

Auf meinen Touren erweist sich das Zoom F2 als genau das Gerät, das ich haben wollte. Ohne die eingelegten Batterien wiegt das Teil fast überhaupt nichts: etwas wertigeres Plastik, vermutlich eine kleine Platine – da kann kein großes Gewicht zusammen kommen. Tatsächlich habe ich das Gerät, angeclippt an meine Radhose, überhaupt nicht bemerkt.

Auch beim wichtigsten Aspekt bekommt das Gerät von mir volle Punktzahl: die Aufnahmequalität. Ich war sehr erstaunt, dass ich selbst bei Bergabfahrten mit 40 km/h nur minimale Windgeräusche vernommen habe. Der Unterschied zu den Mikrofonen der Kameras ist frappierend. Bei denen versteht man bei ähnlichen Geschwindigkeiten kein Wort mehr. Also erweist sich das Zoom F2 als eine sinnvolle Ergänzung meines Equipments, da es hauptsächlich auf Radtouren zum Einsatz kommen wird.

Die Bedienung ist einfach und wahrhaftig idiotensicher. Es werden nur wenige Bedientasten benötigt. Eigentlich nur der Ein-/Aus-Schalter und der Aufnahmeknopf. Außerdem lässt sich eine Tastensperre aktivieren, so dass man nie Gefahr läuft, dass die Aufnahme aus Versehen beendet wird.

Die Nachteile

Ich hätte mir schon gewünscht, dass ich nicht nur unkomprimierte WAV-Dateien aufnehmen könnte, sondern dass auch das MP3-Format zur Verfügung steht. Damit hätte man den Datenhunger des Gerätes ordentlich bändigen können. So schlagen gut 3 Stunden Aufnahme mit 2 GB auf der SD-Karte (bis max. 512 GB) zu Buche.

Problematisch ist vor allem, dass diese Daten ja auch von dem Gerät auf den Rechner wandern müssen. Zwar verfügt das Gerät über einen USB-C-Anschluss, dessen Übertragungsgeschwindigkeit ist aber inakzeptabel. Während ich mit dem gleichen Kabel die Filme meiner Kameras mit 32 MB/s übertragen kann, kommt das Zoom F2 hier nur auf magere 1,7 MB/s. Die Übertragung von 3 Stunden Audio-Material dauert damit dann schon gut 20 Minuten. Ich hoffe, dass da mit einem Firmware-Update noch etwas verbessert werden kann.

Alternativ könnte man natürlich jedes Mal die SD-Karte herausnehmen und per Kartenleser überspielen. Leider ist die Abdeckklappe des Karteneinschubs sehr ungünstig gelegen, so dass man die SD-Karte fast nur mithilfe einer Pinzette entfernen kann. Darüber hinaus wirkt die Abdeckklappe nicht gerade stabil. Über kurz oder lang würde sie vermutlich bei häufigem Gebrauch abfallen.

Die Bluetooth-Funktionalität ist ein Witz. Damit können keine Bluetooth-Mikrofone mit dem Gerät verbunden werden. Bluetooth dient hier einzig dazu, eine Verbindung mit der Zoom-Smartphone-App herzustellen, um dann einige Aufnahmeparameter einstellen zu können. Aber eigentlich gibt es an dem Gerät nicht wirklich viel einzustellen, so dass man sich den Aufpreis von 50,- € eigentlich schenken könnte. Wenn denn die Variante ohne Bluetooth in Deutschland verfügbar wäre…

Mein Fazit

Natürlich ärgern mich die Nachteile schon ein wenig. Der große Vorteil der tollen Audioqualität wiegt das für mich jedoch voll auf. Außerdem hat das Gerät diesen leichten, handlichen Formfaktor, der es meiner Meinung nach zu einem perfekten Begleiter auf meinen Radtouren macht. Zwar ist das Gerät mit gut 200,- € nicht ganz günstig – die Qualität und leichte Handhabung rechtfertigen aber diesen Preis.

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